Löschflugzeuge zur Brandbekämpfung machen Halt in Straubing

Durch die steigende Zahl von Waldbränden in Europa setzt man nun vermehrt auf neue Technik aus den USA, dem „Fire Boss“. Die texanische Firma Air Tractor Inc. mit Sitz in Olney, TX, bekannt durch ihre gelben Sprühflugzeuge, liefern seit Ende letzten Jahres auch die speziell von Wipaire LLC modifizierte Version mit Löschequipment nach Europa aus. Insgesamt sind 31 Maschinen des Typs AT802F Fire Boss vorgesehen.

Zwölf dieser Exoten werden in Kürze durch ein bekanntes Luxemburger Luftfahrtunternehmen in ganz Europa zur Brandbekämpfung eingesetzt.
Ein Detail sticht bei Betrachtung der wuchtigen und über 7 t schweren Vögel sofort ins Auge. Die Maschinen besitzen Schwimmer, sogenannte Floats. Diese ermöglichen erst den kontinuierlichen Einsatz als Löschflugzeug, da während des ca. 15 s dauernden Touch & Go auf einem Gewässer, über entsprechende Einlassventile, der 800 Gallonen (ca. 3000 L) fassende Tank mit Wasser gefüllt werden kann. Dieser sitzt in der gefühlt Bowlingbahn langen Schnauze direkt vor dem Cockpit im Schwerpunkt der Maschine.

Zwei dieser ungewöhnlichen Flugzeuge besuchten uns am 31. März für einen Tankstopp. Die etwas später gelandete Maschine besitzt ein 2-Mann-Cockpit. Das ist notwendig, so erklärt mir der Pilot des Einsitzers, um die meist im eigenen Linienbetrieb beschäftigten Verkehrspiloten, auf diese Flugzeuge im Löschbetrieb zu schulen. Im Einsatz befindet sich dann in der Regel ein Koordinator der örtlichen Feuerwehr bzw. des Katastrophenschutzes im Copilotensitz, der die Löschflüge mit den Bodentruppen koordiniert. So können auch Sprachbarrieren mit den örtlichen „Firefightern“ überwunden werden.

Mein anfänglicher „Verdacht“, die beiden Flugzeuge würden mit Hightech-Propeller bei unserer ansässigen Firma MT-Propeller veredelt, wurde vom Piloten Michael Neuhuber leider dementiert. Trotz der schlechterer Performance braucht man die schwereren Metallpropeller, damit die Gewichtsverteilung nicht ungünstig beeinflusst wird. Immerhin verlieren die Flugzeuge nach dem Löschvorgang schlagartig bis zu 3 t Gewicht.

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